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DIE TRACHEOSTOMIE BEI SCHWERSTKRANKEN PATIENTEN - EINE PROSPEKTIVE UNTERSUCHUNG
D.SCHNEIDER, M.DAMM, H.E. ECKEL, E.STENNERT
Einleitung: Die dilatative Punktionstracheostomie beginnt sich als Alternative zur konventionellen Tracheostomie zu etablieren, ist aber mit einigen Risiken behaftet. Diese prospektive Untersuchung erfolgte zur Feststellung der Komplikationsrate konv. Tracheostomien bei schwerstkranken Patienten, um aktuelle Vergleichsdaten verfügbar zu machen.
Methode: Während eines Zeitraums von 6 Monaten wurden 75 konsekutive Pat. durch die HNO-Klinik (je l Ass.Arzt, 1 Facharzt, 1 OP-Schwester) auf den Intensivstationen Anästhesie (11), Neurochirurgie (22), Herzchirurgie (10), Chirurgie (1), Innere Medizien (20), HNO (11) tracheostomiert. Die Pat. (17-79 Jahre) waren meistens 7-10 Tage nasal intubiert. Die Operationszeit betrug 30-45 min, die Fädenentfernung erfolgte am 8.-10. postop. Tag, die Nachbeobachtungszeit betrug etwa 3 Wochen.
Ergebnisse: Bei einem Pat. kam es zu einer Heilungsstörung nach Wundinfektion bei inkompletter Antibiotikabehandlung. Bei zwei Pat. mit einer vorbestehenden Verbrauchskoagulopathie kam es zur Hämatombildung im OP-Bereich und anschließender Stomarandnekrose. Alle anderen Pat. (96%) hatten eine problemlose postoperative Wundheilung. Kein Pat. ist perioperativ verstorben und es gab zu keiner Zeit Probleme beim Kanülenwechsel.
Zusammenfassung: Die konventionelle Tracheostomie ist nach der eigenen Untersuchung eine komplikationsarme Operation bei schwerstkranken Pat. mit multiplen Risikofaktoren. Andere Operationsverfahren müssen sich daher an diesem weitverbreiteten, sicheren und risikoarmen Verfahren messen lassen
Dr. med. Dirk Schneider, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde der Universität zu Köln, Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50931 Köln