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IMMUNELEKTRONENMIKROSKOPISCHE DARSTELLUNG DER DIPEPTIDYLPEPTIDASE IV / CD26 AN ULTRAKRYOSCHNITTEN KULTIVIERTER PLATTENEPITHELKARZINOMZELLEN

Th. Stange, H.-J. Holzhausen, H. Bahn, Th. Schrom

Die Dipeptidylpeptidase IV (DPIV) / CD26 gehört zu den membrangebundenen Ektoproteasen, welche Tumorproliferation, Invasion und Metastasierung beeinflussen. Die multifunktionale DPIV modifiziert viele biologisch aktive Peptide, beteiligt sich an der Signaltransduktion und Zellmatrixadhäsion und spielt eine Rolle beim Kollagenabbau. Sie kann sowohl an Kollagen als auch an Fibronektin binden.

Bisher wurde die DPIY in Tumorgeweben nur bei Haut- und Lungenneoplasmen lichtmikroskopisch nachgewiesen. Unser Ziel war die ultrastrukturelle Darstellung der DPIV an kultivierten Plattenepithelkarzinomzellen, um später Veränderungen des zellulären Expressionsmusters dieser Membranpeptidase unter verschiedenen Bedingungen in vitro untersuchen zu können.

Aufgrund der exponierten Lokalisation stellt die DPIV ein äußerst empfindliches Antigen dar, das mit konventionellen immunelektronenmikroskopischen Methoden nicht befriedigend darstellbar ist. Als Alternativmethode bietet sich die Kryo-Ultramikrotomie in Kombination mit einer Immunogold-Technik an, da diese Methode hinsichtlich maximaler Antigenpräservation und optimaler Membranerhaltung das derzeitig beste immunelektronenmikroskopische Präparationsverfahren darstellt. An den ultradünnen Kryoschnitten von Plattenepithelkarzinomzellinien des Kopf-Hals-Bereiches ist eine diffuse ungleichmäßige Verteilung an den extemen Zellmembranoberflächen sichtbar.

Die Kryo-Ultramikrotomie eignet sich damit zur genauen ultrastrukturellen Untersuchung der DPIV an kultivierten Zellen. Weitergehende Untersuchungen sollen das Verständnis über grundlegende Vorgänge bei der Infiltration und Metastasierung von Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes, insbesondere hinsichtlich der Mitbeteiligung von Membranpeptidasen erweitern.

Dr. med. Thoralf Stange, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Gesichts- und Halschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Magdeburger Str. 12; 06097 Halle, Bundesrepublik Deutschland


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