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FREQUENZ-ZEIT-ANALYSE EVOZIERTER OTOAKUSTISCHER EMISSIONEN BEI NEUGEBORENEN
M. Rogowski, Elzbieta Gindzienska
Die dreidimensionale Darstellung der transitorisch Click-evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) als Frequenz-Zeit-Diagramme (Spektrogramme) erlaubt eine frequenzspezifische Erfassung kochleärer Funktionsstörungen. Da TEOAE in einem beträchtlichen Ausmaß auch bei Patienten mit relativ isoliertem Tief-, Mittel- und Hochtongehör ableitbar sind und diese ein entsprechend schmalbandiges Frequenzspektrum aufweisen, müssen solche Befunde mindestens hypothetisch mit einem selektiven Hörverlust in Verbindung gebracht werden (Mathis 1991). Daraus folgt, daß nicht nur Neugeborene mit fehlenden TEÜAE, sondern auch solche mit nachweisbaren TEOAE aber schmalbandigen Frequenzspektren einer weiteren Kontrolle zugeführt werden müssen. In die Studie wurden 200 Neugeborene aufgenommen, die einem zweistufigen audiometrischen Screening mittels Aufzeichnung der TEOAE und der evozierten Hirnstammpotentiale (BERA) unterzogen wurden. Die Aufnahme der TEOAE und die Hörschwellenbestimmung wurden mit einer mobilen Meßstation für die BERA(Hortmann BERApc) und TEOAE (ILO88) durchgeführt. In 5 Ohren wurden schmalbandige Frequenzspektren der Emissionen festgestellt. Die Spektrogramme wurden mit den Resultaten der Hirnstammaudiometrie verglichen. Bei der vorausgesetzten normalen Funktion des Mittelohres weist in einem Fall das Fehlen der TEOAE bei Frequenzen oberhalb von 1 kHz, in Übereinstimmung mit den Resultaten der Hirnstammaudiometrie, auf eine kochleäre Schwerhörigkeit. Die Analyse der TEOAE im kombinierten Zeit-Frequenz-Bereich bietet die Möglichkeit die diagnostische Aussagekraft der Methode zu erhöhen.
Klinika Otolaryngologii AMB, Pl-15276 Bialystok, ul. M.SklodowskiejCurie 24a, Polen