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DER EINFLUß VON SALICYLATEN AUF DIE ELEKTROMOBILITÄT COCHLEÄRER ÄUßERER HAARZELLEN IN KALZIUM-FREIEM MEDIUM

R. Dieler, C. Ammon, W.E. Shehata-Dieler

Salicylate führen bei cochleären äußeren Haarzellen zu einer reversiblen Verminderung der Elektromotilität sowie zu reversiblen Alterationen der subplasmalemmalen Zistemen. Zur Überprüfung der Hypothese, ob die salicylatbedingte Hemmung der Elektromotilität mit der kalziumionenabhängigen Fragmentierung der Zisternen zusammenhängt, wurden äußere Haarzellen salicylathaltigem, jedoch kalziumionenfreiem Medium ausgesetzt. Mechanisch isolierte Haarzellen wurden in einer artifiziellen Perilymphlösung suspendiert und mit der Patch-Clamp Technik hinsichtlich ihrer Motilität untersucht. Die evozierten Zellbewegungen wurden nach maximaler Zellauslenkung sowie den Schwellenwerten analysiert. Neben einer artifiziellen Perilymphlösung wurde auch eine Testlösung 1 mit 10 mmol/l Natriumsalicylat und eine Testlösung 2 als kalziumfreie Salicylatlösung mit Zugabe von EGTA (1 mmol/1) hergestellt. Alle Lösungen wurden auf pH=7,35 und eine Osmolalität von 300 mosmol/kg eingestellt. Unter Perfusion mit Testlösung 1 war die bekannte Hemmung der Elektromotilität der Haarzellen zu beobachten. Nach anschließendem Umspülen mit kalziumfreier Testlösung 2 kehrte die Elektromotilität zurück. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit morphologischen Beobachtungen, daß subplasmalemmale Zistemen innerhalb der cochleären äußeren Haarzelle in kalziumfreiem Medium auch unter Salicylateinwirkung keine Alterationen aufweisen.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dr. Ralf Dieler Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke, Universität Würzburg, Josef-Schneider-Straße 11, 97080 Würzburg, Tel.: 0931-201 2367; Fax: 0931-201 2369


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