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ENDONASALE ORBITACHIRURGIE: INDIKATIONEN UND OPERATIONSTECHNIK

B. M. Lippert, J. A. Werner, B. J. Folz, S. Behrendt, H. Rudert, R. Rochels

Erkrankungen der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen greifen häufig auf die benachbarte Orbita über. Das häufigste Krankheitsbild ist hier die orbitale Komplikation bei akuter Sinusitis. Therapie der Wahl ist in solchen Fällen die Sanierung des entzündlichen Primärherdes und Schaffung eines Abflußes für das eitrige Sekret. Die mittlerweile vorliegenden guten Behandlungsergebnisse nach endoskopischer und/oder mikroskopisch kontrollierter Nasennebenhöhlenoperation und die positiven Erfahrungen in der endoskopischen Chirurgie der orbitalen Komplikation bildeten die Grundlage für Überlegungen den operativen endonasalen Zugang auch bei anderen Erkrankungen der Orbita zu nutzen. Folgende Indikationen haben sich hierfür als sinnvoll erwiesen: 1. Orbitale Komplikationen akuter Sinusitiden und Dacryozystiden, 2. Dekompression bei endokriner Orbitopathie, 3. Dekompression der Orbita bei Mukozelen, 4. Dekompression des N. opticus bei traumatischer u./o. entzündlicher Einengung, 5. Exstirpation eines umschriebenen, im hinteren medialen Orbitaabschnitt lokalisierten Hämangioms. In dem präsentierten Video werden ausgewählte Fälle zu den einzelnen Indikationen präsentiert und Operationstechniken, Behandlungsergebnisse aber auch Grenzen der endonasalen Orbitachirurgie veranschaulicht. Ein wesentlicher Vorteil des endonasalen Zuganges besteht in der Vermeidung von kosmetisch auffälligen Narben und in der geringeren Invasivität im Vergleich zu den extranasalen Zugängen.

Dr. Burkard M. Lippert, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Christian-Albrechts-Universität, Arnold-Heller-Str. 14, 24105 Kiel


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