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Genotoxische Wirkung von Holzinhaltsstoffen auf die Nasenschleimhaut

M. Tisch, A. Lohmeier, P. Schmezer, A. Keller, H. Maier

Sowohl Pentachlorphenol (PCP) als auch Hexachlorcyclohexan (Lindan) wurden viele Jahre insbesondere zur fungiziden Behandlung von Holz eingesetzt. In einer früheren Untersuchung konnten wir am Beispiel des Lindans zeigen, daß die Verbindung sehr wohl eine DNA-schädigende Wirkung besitzt, wenn die Untersuchung mit der Mikrogelelektrophorese an Epithelzellen der Nasenschleimhaut der Ratte durchgeführt wird. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu prüfen, ob die beiden Pestizide auch auf Nasenschleimhautepithelien eine genotoxische Wirkung besitzen. Au0erdem sollte untersucht werden, ob bezüglich der Schadstoffwirkung locoregionäre Unterschiede in der Nase bestehen. Hierzu wurde aus humanem Nasenschleimhautgewebe der unteren und der mittleren Nasenmuschel eine Einzelzellsuspension hergestellt und diese in vitro mit dem "Comet Assay" gegenüber den beiden Pestiziden exponiert. Bisher wurden Gewebeproben von insgesamt 80 Spendem untersucht. Bei den PCP (Lindan) behandelten Zellen sank die Rate der ungeschädigten Zellen in der Lokalisation untere Muschel von 85% (85%) für die Lk auf 74% (55%) Air PCP 0,3 mM (Lindan 0,5 mM) bzw. 55% (42%) für PCP 0,75 mM (Lindan 0,75 mM) und 36% (25%) für PCP 1,2 mM (Lindan 1,0 mM). In der Lokalisation mittlere Muschel sank die Rate der ungeschädigten Zellen von 79% (79%) für die I.K auf 50% (36%) für PCP 0,3 mM (Lindan 0,5 mM) bzw. 29% (19%) für PCP 0,75 mM (Lindan 0,75 mM) und 7% (4%) für PCP 1,2 mM (Lindan 1,0 mM). Die erhebliche genotoxische Wirkung beider Substanzen aui die Nasenschleimhaut, insbesondere im Bereich der mittlerev. Muschel, unterstützt die Bedeutung von Holzinhaltsstoffen für die Krebsentstehung im Bereich von Nasenhaupt- und Nasennebenhöhle bei Holzarbeitem.

OSA Dr. med. Matthias Tisch, Abteilung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, D-89081 Ulm.


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